Dienstag, 18. Juni 2024

Kreisfeuerwehrverband Saalekreis e. V.

Beratung der FAG Feuerwehrhistorik des LFV Sachsen-Anhalt am 16.03.2024 im Saalekreis

Als Ergebnis kann vorangestellt werden: diese Beratung war sehr erfolgreich, interessant und informativ!
Wenn auch der Vortrag des Kameraden Ingolf Brömme über die Feuerlöschzüge der Deutschen Reichsbahn krankheitsbedingt ausfallen musste, tat es dem weiteren Verlauf der Veranstaltung keinen Abbruch. Wir wünschen Ingolf baldige Genesung!

Besonders erwähnenswert war die Vorstellung der Brandschutztechnik Leipzig GmbH (BTL) in Großkugel. Hier erhielten die Teilnehmer einen umfassenden Einblick in die neuesten Entwicklungen im Bereich der Rettungsgeräte sowie der Waldbrandbekämpfung und lernten ein neuartiges Raupenfahrzeug kennen.
Fazit dieser Veranstaltung ist, dass diese Neuentwicklungen vor allem dem Ziel dienen, den neuen Anforderungen an die Angehörigen der Feuerwehren und der anderen Rettungskräfte zu entsprechen, eine noch effektivere Schadensbekämpfung durchzuführen.

Die nächste Station befand sich im Feuerwehrhaus der FF Osmünde. Kamerad Michael Schneider vom Feuerwehrmuseum Stendal vermittelte in seinem Vortrag wertvolle Kenntnisse über die Geschichte der Feuerwehrverbände der damaligen preußischen Provinz Sachsen , dem heutigen Sachsen-Anhalt.
So gab es bereits seit 1868 den anhaltinischen Feuerwehrverband. Es folgten 1868 der Harz-Altmärkische Feuerwehrverband und 1869 der Thüringische Feuerwehrverband.
1874 gab es dann die freie Vereinigung der Feuerwehrverbände der Provinz Sachsen, des Herzogtums Anhalt und der Thüringer Staaten.
In der hier festgelegten Geschäftsordnung wurden in den Paragraphen 1-7 Ziele und Inhalte der Ordnung festgelegt. Schon im Jahr 1876 wurde die zweite Geschäftsordnung beschlossen.

Die Gründung der Feuerwehrverbände diente vor Allem dazu, in den verschiedenen Bereichen der Feuerwehr einheitliche Standards  für Ausrüstung und Ausbildung zu etablieren.
Dieser Beitrag, so betonte Kam. Schneider dient auch dazu, den Feuerwehrleuten ihre eigene Geschichte und den Stolz auf diese Entwicklung zu vermitteln.

Der Kamerad Cornel Szasko aus dem Burgenlandkreis ist ebenfalls ein gefragter Experte für Feuerwehrgeschichte. In seinen Vorträgen vermittelte er u. a. die Möglichkeiten der Vorgänger der Feuerwehrleinen, die schon im Mittelalter eine wichtige Rolle spielten und aus Hanf gefertigt waren. Sie dienten vor allem der Rettung von Personen.
1986 wurden dann in der damaligen DDR Methoden der Bergrettung in der Speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT) für Feuerwehrzwecke eingeführt – eine Methode, die heute bei vielen deutschen Feuerwehren etabliert ist.

Der zweite Vortrag beschäftigte sich mit Signalen der Feuerwehr. Im Mittelalter war es vor allem der Nachtwächter, der neben anderen Utensilien mit einem Signalhorn ausgerüstet war. Er übernahm die Aufgabe, die Bevölkerung mit dem Ton des Horns über ausgebrochene Feuer und andere Gefahren zu informieren. Ein weiteres wichtiges Signal war das Läuten der Glocken, die unter anderem auch den Ausbruch von Kriegen, Feuern oder der Pest kundtaten.

In diesem Sinne spielte auch nach der Gründung der Feuerwehren im vorletzten Jahrhundert die Feuerwehrmusik eine wichtige Rolle. Die Hornisten gaben Schall- und Pfeifsignale ab und waren für die Warnung bei Einsätzen wichtig. Später kamen dann das Martinhorn, Blaulicht und Fahrzeugsirenen als modernere Warneinrichtungen hinzu.

Unser Dank gilt den Kameraden Schneider und Szasko für die interessanten Vorträge und Kamerad Harder, Ortswehrleiter von Osmünde, für die Vorstellung seiner Feuerwehr.

J. Heinrich

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